Dienstag, 2. Juli 2013

Nun spielt er wieder ...

... der Jüngste.
Vor einem Jahr hatte er den dringenden Wunsch, Gitarre spielen zu lernen. Klar, prima Idee. Ein Instrument spielen zu können ist ja was Bleibendes, fast so gut wie ein Jodeldiplom.
Also mal umgeschaut, was es hier so gibt an Gitarrenlehrern und ihn angemeldet an einer Musikschule im Nachbarort.
War auch erst ganz prima, der junge Lehrer sehr freundlich und nett, Kind wollte an sich E-Gitarre spielen (um später eine Rockband aufmachen zu können), es wurde geraten, zunächst mit der klassischen Gitarre zu beginnen.
Das erste Konzert nach einer Gitarrenstunde vor einem Jahr.
Gut, KindKlein war motiviert und los ging es. Das erste halbe Musikheft hatte er in zwei Wochen durch, der Lehrer erstaunt, dass es so gut läuft, Kind immerhin erst 6 Jahre alt ... Dann kam der Punkt, wo Kind üben musste - zunächst musste er das nicht, alles war easy und cool, einmal in der Woche die Sachen anschauen und es passte gut.
Dann wurde es schwieriger, Kind hätte üben müssen - das kennt Kind aber nicht, muss er in der Schule auch so gar nicht.
Großes Drama, am liebsten alles hinschmeißen wollen. Mit Hilfe von Muttern und vielen Worten ging es dann wieder.
Mit etwas sanftem Üb-Druck hat er es auch gepackt, es lieft.
Leider mochte er die Lieder im Heft nicht wirklich - für einen angehenden Rockmusiker ist es vielleicht auch nicht ganz leicht, Woche für Woche Sachen wie den "Weißwurschtwalzer" zu spielen (obwohl er gerade den sehr gern spielt! Und auf der E-Gitarre klingt der so richtig cool!)
Der Lehrer blieb dann auch eher nicht so ganz freundlich, war angenervt vom Kind, dem mit den Liedern und Musikstücken recht langweilig war und lieber was von AC/DC spielen wollte.
Und irgendwann war es dann ganz aus. Kind verweigerte sich total.
Gut, nach gehörigem nochmal Probieren und allem, was man so tut - meldeten wir ihn ab.
Aber mit einem Grummeln im Bauch, er sollte nicht ganz aufhören. Er macht das nämlich gut. Also ein bisschen Päuschen gemacht mit der ganzen Materie, dann im stillen Mama-Kind-Moment das Gespräch gesucht und heraus kam: er möchte auch nicht aufhören, möchte aber andere Lieder spielen und eben E-Gitarre.
Und nun habe ich eine Musikschule gefunden, die kein Problem darin sehen, gleich mit der E-Gitarre anzufangen, die es prima fanden, dass er schon zupfen kann und jetzt mit Akkorden anfangen und das Zupfen einbauen. In der Probestunde hat der Lehrer (nicht seiner, der hatte eine Autopanne und musste kurzfristig absagen) gefragt, was er spielen wolle und das Kind sagte AC/DC. Also zog der Gute das AC/DC-Notenbuch raus und fragte, was für ein Lied es denn sein sollte. Kind saß mit offenem Mund da und meinte nur: er hat ein AC/DC-Buch im Regal ... und war selig!
Jetzt hat er auch den regulären Lehrer kennengelernt, der gleich mit ihm weitergemacht hat mit "back to black". Und gleich in die Vollen mit "das nennen wir Riffs" und das Kind für voll genommen wie einen Großen.
Kind schwelgt im Glück, seufzt nur: "ich brauch aber eine E-Gitarre, ACDC klingt nicht so gut auf der "richtigen" (also klassischen) Gitarre." Stimmt schon - aber es klingt schon erstaunlicht gut. Und eine E-Gitarre gibt es allenfalls zum nächsten Geburtstag (wenn alle mitmachen).
Nun hat er seinem Bruder schon gesagt, er soll jetzt auch "back to black" üben mit seinem Schlagzeuglehrer, dann können sie zusammen rocken!

Meine guten Gedanken gelten heute meinem Zahnarzt, bei dem ich heute war. Nachdem ein Feiertags-Notzahnarzt mir einen Zahn gründlich versaut hat, tut der Zahnarzt meines Vertrauens seit einem halben Jahr alles, um ihn irgendwie zu retten. Problem ist, dass die Zähne nebendran auch nicht wirklich gut sind und man im Falle, dass er raus müsste, keine wirkliche Möglichkeit hätte, eine Brücke zu befestigen. Und ich mag nicht mit einer Zahnlücke rumlaufen! Nein, definitiv nicht. Horrorvorstellung!
Nachdem mit dem Zahn und einer provisorischen Füllung (die an sich im Februar schon hätte rausgemacht werden sollen) aber alles prima war, haben wir heute eine richtige Füllung draufgemacht und er meinte: "Frau DasLebenalssolches, dieser Zahn ist ein Phänomen. An sich kann es so was gar nicht geben. Wir schauen jetzt mal in einem oder zwei Jahren, was der Zahn so macht."
Ja, prima, machen wir. Er wird sich schon melden, der Zahn, wenn ihm was fehlt. Und wenn nicht, bin ich auch froh!
Der Mann hat ein goldenes Händchen.

In diesem Sinne,
"Mama, Mama, er hat heute gebohrt, aber es war gar nicht schlimm!" (Spritzen kann er nämlich auch wie kein Zweiter).

dLas